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Alles tun, um Abwertung des Judentums zu verhindern

Die Beitragenden und Veranstalter*innen

Nachlese zum Tag des Judentums 2023 mit Dr. Peter Ebenbauer und Mag. Johann Simon Kreuzpointner

Der Tag des Judentums 2023 - den christliche Kirchen alljährlich am 17. Jänner, unmittelbar vor der Gebetswoche für die Einheit der Christen, begehen - wurde in der Diözese St. Pölten mit zwei Vortragsabenden begangen. Am 17. Jänner referierte Dr. Peter Ebenbauer (Universität Graz, Institut für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie) im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten zum Thema „Judentum in den Kirchenliedern einst und jetzt“. Mag. Johann Simon Kreuzpointner (Leiter der Abteilung Kirchenmusik, Diözese St. Pölten) gestaltete die musikalische Begleitung des Vortrags. Aus den Dokumenten des Zweiten Vatikanums – deren Rezeption in den letzten Jahrzenten die Qualität der christlich-jüdischen Beziehungen verändert und vertieft hat - ergibt sich die Notwendigkeit, dass alle Formen der Abwertung oder Herabsetzung von alttestamentlichen und jüdischen Gotteszeugnissen in der Katholischen Kirche strikt zu vermeiden sind. Das gilt für die Liturgie und selbstverständlich auch für das geistliche Lied- und Gesangsgut der Kirche, wo in manchen Fällen noch immer Revisionsbedarf besteht. In der Geschichte der christlichen Liturgie gab es immer Beispiele für traditionelle und liturgisch bedeutende Gesänge und Lieder, die direkt oder indirekt einen abwertenden Gestus gegenüber dem Alten Bund bzw. dem Judentum transportierten. Ein authentisches christliches Beten und Singen sollte sich laut Dr. Ebenbauer nicht an Stelle von oder gar gegen Israel, sondern neben und mit Israel gestalten.

Im Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten hielt Dr. Martha Keil (wissenschaftliche Leiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs) am 18. Jänner den Vortrag „Vertriebene Nachbarn. Zur Geschichte von Jüdinnen und Juden im westlichen Mostviertel“.

Nachbericht: Dr. Marijan Orsolic

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