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Demokratie lernen WOmöglich?

Zum Beispiel im Bildungshaus St. Hippolyt – so geschehen am Mittwoch, 14.11.2012


„Demokratie ist die einzige politisch verfasste Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss – immer wieder, tagtäglich und bis ins hohe Alter hinein.“ Dieses Zitat von Oskar Negt nimmt die Arbeitsgruppe „Demokratie braucht Bildung“ ernst und bringt Lernorte Politischer Bildung ins Gespräch.

Am 14. November im Bildungshaus St. Hippolyt wurden Einblicke in die Interkulturelle Vermittlung , Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, Regionalentwicklung, Wohn- und Lebensräume und Schule gegeben. Andrea Hornich (Personalabteilung Citroen) berichtete gemeinsam mit Tarafa Baghajati (Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen) über ihre Bemühungen, das Klima zwischen Christen und Muslime in einem Betrieb zu verbessern. Ihr Fazit: Wissen über die jeweils anderen ist unerlässlich und die Grundlage für Toleranz. Lorenz Glatz (Initiative Gela Ochsenherz) gab Einblick in ein landwirtschaftliches Produktions- und Vertriebsmodell, bei dem KonsumentInnen nicht die Produkte bezahlen, sondern den produzierenden Betrieb. Jede Person gibt dabei, was sie kann und nimmt, was sie braucht. Karl Immervoll (Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel und Waldviertler Alternativen) stellte Initiativen vor, die den Abfluss von Ressourcen aus der Region bremsen und kleine Strukturen schaffen. Damit wird es möglich, dass die Fähigkeiten von Personen in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken und damit der Mensch wieder an Wichtigkeit gewinnt. Teresa Distelberger (Garten der Generationen) brachte ihre Erfahrungen mit einem Wohn- und Lebensprojekt mit, das auch Gemeinschaftsgarten und Selbsterfahrungsort ist. Sie bezeichnet es als „soziales Biotop, in dem wir eine lebensfreundliche Kultur mit einer Wirtschaftsweise der Verbundenheit erforschen und praktizieren.“ Die Ausführungen von Patrick Danter (Sapere Aude) über die Gründung ihres Vereins zur Förderung der Politischen Bildung und die Erfahrungen, die sie damit in Schulen und der Lehrkräftefortbildung machen, brachten Aspekte der Politischen Bildung im engeren Sinne zum Vorschein.

Dem Thema entsprechend wurde viel Raum für die Diskussion und Auseinandersetzung, für das Zuhören und Meinungsbilden gegeben und ausgiebig genutzt.

(Text: DI Markus Schmidinger, KBW Diözese St. Pölten Fotos: fm)

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