HERZLICHE EINLADUNG zu
Vortrag und Gespräch
Das Christentum als Jugendrevolte?
Was uns lateinamerikanische Kirche und Theologie heute zu sagen haben
Das Christentum ist von seinen Ursprüngen her eine „Jugendrevolte“ (J. B. Metz), ein jugendliches Aufbegehren in einer vergreisten Religion, die ihr lebendiges Herz in Vorschriften, Äußerlichkeiten und Machthierarchien verloren hat. Es beginnt als Befreiungsschlag in einem religiösen System, das mit den politisch Mächtigen paktiert, ohne sich in Wahrheit um jene zu scheren, die von diesen wirtschaftlich ausgebeutet und sozial marginalisiert werden. Jesus hat damit seine eigene Religion, das Judentum, mit prophetischer Klarheit und kraftvoller Autorität an seine eigenen Ursprünge erinnert: an die Erfahrung des Gottes, der aus der Sklaverei herausführt und der keine Götter an seiner Seite duldet, die Herrschaft und Unterdrückung legitimieren.
Christen sind diejenigen, die Jesus nachfolgen, die tun, was er getan hat. Sie riskieren ihr eigenes Leben, um ohne Wenn und Aber für die Verletzlichen, die Gefährdeten und Ausgeschlossenen Partei zu ergreifen. Von ihren Ursprüngen her gibt es nur einen einzigen Grund, der der Kirche als Gemeinschaft derer, die Jesus folgen, ihre Existenzberechtigung verleiht: das Evangelium als befreiende und erlösende Realität gegenwärtig zu setzen - mitten in dem, was Menschen im Hier und Heute konkret bedrängt, quält und versklavt.
Wie wird dies heute in Lateinamerika versucht zu leben?
Was kann das für Christensein heute in Europa bedeuten?
Referentin:
Dr. Martha Zechmeister
habilitierte Fundamentaltheologin und Ordensfrau der Congregatio Jesu. Nach ihrer Professur an der Universität Passau lehrt und arbeitet sie seit 2008 als Professorin für systematische Theologie an der von Jesuiten gegründeten Universität UCA in San Salvador, an der auch Jon Sobrino SJ lehrt.
Seminarbegleitung: Mag. Franz Moser