Frauen, Männer, Kinder unterwegs nach und in Europa, mit nichts als das, was sie am Leib tragen können, vertrieben aus Hass, getrieben von Not, in Lieferwägen, Zügen, auf Booten, in Lagern, verletzt, krank, erschöpft und viel zu viele von ihnen tot. Berichte und Fotos überrollen uns jeden Tag, machen betroffen, lassen Hilflosigkeit fühlen, ärgern, machen Angst, lösen Mitgefühl aus, lassen viele ratlos werden und einige vielleicht sogar empfindungslos angesichts dieser Intensität in der eigenen heilen Welt. Andere werden initiativ, gehen auf Bahnhöfe helfen, engagieren sich in ihren (Pfarr-)Gemeinden, machen selbst ihre Türen auf und bieten Unterkunft, spenden Geld.
Uns im Bildungshaus St. Hippolyt haben bei der Planung unserer Veranstaltungen die Geschichten dieser Menschen in ihrer Dringlichkeit völlig überrollt. Die Betroffenheit bei allen MitarbeiterInnen ist deutlich spürbar. Als Bildungseinrichtung wollen wir ihnen - so bald es uns möglich ist - eine tief gehende Auseinandersetzung mit dem Thema anbieten. „Wer hat über das alles und über Dinge wie diese geweint? […] Wir leben in einer Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens vergessen hat, des „Mit-Leidens“: Die Globalisierung der Gleichgültigkeit!“ (Papst Franziskus, Lampedusa 2013)
Direktor Erich Wagner-Walser