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P. Rutishauser im Hippolythaus

Abendvortrag und Tagesseminar mit dem Schweizer Jesuiten in der Fastenzeit im Bildungshaus St. Hippolyt

Abend „Pilger der Hoffnung“ mit P. Rutishauser  11. April 2025

In sehr lebendiger und eindrucksvoller Art und Weise brachte P. Rutishauer das Thema „Pilger der Hoffnung“ beim abendlichen Vortrag nahe. Dabei sprach er ua. über seine eigene Pilgererfahrungen im Jahr 2013, bei der er gemeinsam mit drei weiteren Pilgergefährten von der Schweiz aus nach Jerusalem aufbrach. Mit zahlreichem Bildmaterial unterlegt, deutete er diese, seine eigene Erfahrung auf dem Hintergrund der Pilgerspiritualität und gab den Teilnehmenden wertvolle Anregungen und Impulse für das eigene Leben mit an die Hand.

Pilgern meint Hinaufgehen zu einem Heiligtum, ist zielgerichtet und unterscheidet sich somit von anderen Aktivitäten, wie Wandern. Pilgern will Brücken schlagen und es geht darum, spirituell Heimat zu finden – in Gott, dem großen Geheimnis, auf dass der Mensch hin unterwegs ist. Pilgern, so das Fazit von P. Rutishauser, ist eine Lebensschule. „Man muss innerlich immer dranbleiben, sich immer wieder neu orientieren, sich entscheiden...“ Es geht um ein sich Einlassen auf das Leben und auf den nächsten Schritt. Mit der Hoffnung im Marschgepäck geht es aufwärts – der Heiligen Stadt entgegen, wie auch die Pilgerpsalmen im Ersten Testament sehr schön ausdrücken. 

Spiritueller Tag „Freiheit kommt von innen“ mit P. Rutishauser  12. April 2025

Im Zuge des Spirituellen Tages in der Fastenzeit brachte der Schweizer Jesuit P. Christian Rutishauser, den 32 Teilnehmern und Teilnehmerinnen das Thema „Freiheit kommt von innen“ auf sehr ansprechende, eindrucksvolle und lebendige Art und Weise sehr nahe. 

Der langjährige Provinzial der Schweizer Jesuiten und ständige Berater am Hl. Stuhl für Fragen des jüdisch-christlichen Dialogs skizzierte den Weg von der Oberfläche hin zu einem Leben, das in sich selbst ruht und darum frei ist – mittels der Spur des Ordensgründers Ignatius von Loyola. 

Zu Beginn näherte sich der Referent über das Thema „Spiritualität“ an. Spirituelles Leben ist eines, dass sich ganz bewusst dem Geist Gottes öffnet, sich von ihm prägen und formen lässt. Vorbedingungen, um zur inneren Freiheit vorstoßen zu können, sind die innere, seelische Vorbereitung und Ausrichtung wie auch die Stille. Der Jesuit legte dahingehend den Teilnehmern einen „schielenden Blick“ ans Herz – einen, der mit einem Auge auf Gott hin und mit dem anderen Auge auf die konkrete Wirklichkeit gerichtet ist. 

Wer innerlich frei und liebesfähig sein möchte, müsse den eigenen „Seelen-Garten“ betreten und einer Reinigung unterziehen. Ohne Einübung bzw. ohne Biographiearbeit ist innere Freiheit nicht zu gewinnen, zeigte sich P. Rutishauser überzeugt. Seelische Verwundungen müssen geheilt und „erlöst“ werden, damit sie sich nicht dauerhaft negativ auswirken und ausstrahlen. Der Mensch kann sich nur im Raum der Barmherzigkeit Gottes selbst annehmen und annehmen lassen. Andrerseits braucht er, wenn er sich selbst gegenübertritt, einen Ort, das Du Gottes, an dem er sich festhalten kann. Der innerlich Befreite tritt in neue Beziehungen zu Gott und Mitmensch, übernimmt Verantwortung, engagiert sich, entscheidet sich für das Gute. Es geht somit um ein „frei werden von“ hin zu einem „frei werden für/zu“, um Heilung auf der einen, Sendung auf der anderen Seite, auf dass die Kernverletzung als Kernkompetenz zum Segen für Andere fruchtbar werden kann. Der Spirituelle Tag wurde mit einer meditativ-kontemplativ gestalteten Eucharistiefeier abgerundet.

Text und Fotos © Mag. Michaela E. Lugmaier

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