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Synodaler Prozess: Wortmeldungen unserer Gäste

Mit zwei Frageblöcken auf Flipcharts haben wir unsere Gäste dazu animiert, sich Gedanken über den von Papst Franziskus ausgerufenen Synodalen Prozess der Kirche zu machen.

Wie wirkt „die Kirche“ auf mich? Was müsste passieren, dass ich stolz bin, ein*e aktive*r Christ*in zu sein?
Wo und wie erlebe ich das Engagement „der Kirche“ in unserer Gesellschaft? Wie könnte ich mich dabei selber einbringen?

Die Antworten waren erst zögerlich, aber mit der Zeit kamen doch zahlreiche Wortmeldungen zusammen. Dabei fällt auf, dass die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche polarisiert und bewegt. Generell werden Leitungskultur, Beteiligung und die Frage nach innerkirchlicher Machtausübung angesprochen. Positiv hervorgehoben wurde die tätige Nächstenliebe, die sich in der Caritas als Institution zeigt. Deutlich formuliert ist die Sehnsucht nach Spiritualität, Gebet und die Konzentration auf die Frohbotschaft. 

Die Auflistung hier ist vollständig, wortwörtlich transkribiert und wurde nur nach Themen geordnet.

Keine Gendersprache – als Mann + Frau schuf ER sie (hier wurde das ER mit Fragezeichen versehen und dazu bemerkt: So schuf er sie nicht nur! Zusätzlich kam der Vermerk: So ein Quatsch!)
Frauenfreundlich, nicht homophob
Frauen in alle Ämter und Funktionen!
Frauen / Theologinnen zu Pfarrerinnen ordinieren
Wenn es auf den Menschen ankommt und nicht auf sein Geschlecht
Befähigte Menschen

Stolz bin ich, wenn: Gleichberechtigung, keine Diskriminierung, sozial engagiert und an der Seite der Randgruppen, ehrlich – transparent und partizipative Leitung
Wenn die diözesane Leitung die Bedürfnisse der Pfarren ernst nähme (wirklich ernst) und nicht drüber fährt.
Keine one-way-Show: Partizipation in der Liturgie – Kirche ist mehr als ein Gebäude
Eine christliche Wertschätzung aller Begabungen und Talente
Auf Augenhöhe

Vorurteilsfrei - Weltoffen
Fortschritte einbringen
Tiefgreifende strukturelle Änderungen: Frauen in den Ämtern, Prävention von Missbrauch, Sprache und Formen für HEUTE, zu vieles ist in der Kirche „aus der Zeit gefallen“
Es braucht eine professionelle Fehlerkultur – Dinge sollen klar angesprochen werden; Eingestehen von Fehlern schafft ein authentischeres Bild und ermöglicht es, einander, an den Fehlern / Schwächen zu wachsen, zu reifen und zu lernen

Positiv sind: Caritas und die Mitgestaltung von Gottesdiensten
Engagement: Caritas, Flüchtlingshilfe
Caritas greift kompetent hin. Das sollte innerkirchlich mehr gesehen werden.

Jesus im Zentrum
Sich mit Jesus auf den Weg machen
Positivität
Frohbotschaft statt Drohbotschaft
Mehr Gottessuche als Rechtfertigung
Versöhnung wird erlebt
Im Geiste Christi: Kommunion für Wiederverheiratete
Das „Kerngeschäft“ stärken: gut vorbereitete Predigten - Einzelnen nachgehen, auch wenn es mühsam ist – Gebet fördern
Die Botschaft von Jesus Christus ist unübertroffen gut, und in vielen Bereichen wird sie von vielen Menschen auch in der Kirche lebendig gelebt – dafür Danke jedem und jeder Einzelnen!

Letzter Aufruf: Kirche retten!

Zum verwendeten Foto: Ein Kelch in unserer Sakristei wies bis vor Kurzem einen tiefen Kratzer auf. Wer weiß, was da passiert ist? Inzwischen ist er erneuert, frisch vergoldet. Für mich ist er zum Symbol für unsere Kirche geworden. Viel wirkt zerkratzt und beschädigt, "verbeult", wie Papst Franziskus das einmal formuliert hat. Eine Erneuerung kann nicht oberflächlich gelingen. Damit der alte und eigentliche Glanz wieder sichtbar wird, braucht es eine grundlegende Restaurierung, die den Geist des Evangeliums und die Praxis Jesu atmet. Darauf hoffe ich.
(Erich Wagner-Walser)

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