„Innenwelten“. Eine besondere Ausstellung von ganz besonderen Menschen ist bis 9. März im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten zu sehen. 30 Menschen mit psychischen Erkrankungen präsentierten ihre Werke. „Die Bilder drücken das aus, wofür Worte fehlen und machen die Einzigartigkeit, die Kreativität und die Begabungen der Künstlerinnen und Künstler sichtbar“, sagt Anna Durstberger, die Leiterin des Bereiches „Psychosozialen Einrichtungen“ in der Caritas der Diözese St. Pölten. Einige der 54 Kunstwerke sind im Rahmen der Maltherapie im Schloss Schiltern, einem Caritas Wohnhaus mit Werkstätten für Menschen mit psychischen Erkrankungen, entstanden.
„Innenwelten - das sind unglaublich tolle Bilder“, sagt Franz Moser, Kurator und Pädagogischer Mitarbeiter im Bildungshaus St. Hippolyt. „Die Bilder sind hier nicht zu sehen, weil es jemanden gut tut sie auszustellen, sondern diese Bilder sind hochwertige Kunst“, betont Franz Moser.
„Unverbildete Kunst“ und mit dem Fachbegriff „Art brut“, nennt es Franz Moser und erinnert an die Gugginger Künstler und an das Künstlerhaus in Gugging. „Art brut“ steht für unverbildete, rohe Kunst, und ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst. „Art brut“ ist weder eine Kunstrichtung noch eine Stilbezeichnung, sondern beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Kunstformen.
Die Trommelgruppe von der Caritas Einrichtung Schloss Schiltern unter der Leitung von Bernhard Pappenscheller hat die Ausstellungseröffnung musikalisch gestaltet.
Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag von 8 bis 17 Uhr und an Sonntagen von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Bildungshaus St. Hippolyt, Eybnerstraße 5, 3100 St. Pölten.
Die Caritas der Diözese St. Pölten betreut jährlich mehr als 3200 Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Auftrag des Landes führt die Caritas in jedem Bezirk in der Diözese St. Pölten Beratungsstellen (PsychoSozialer Dienst) und einen Club Aktiv, einen Treffpunkt für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie in verschiedenen Orten „Begleitete Wohngruppen“ und die Caritas Einrichtung Schloss Schiltern.
[fotos und text: Karl Lahmer]