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Fr. 26.02.2021  |  16:30 Uhr  -  19:30 Uhr  | 3. hiphaus Symposion  | INNENWELT

Mensch und Alleinsein

Online via zoom

Mit dem 3. hiphaus Symposion tauchen wir in ein Thema ein, das jedeR kennt: Mensch und Alleinsein.
Während die einen nicht allein gelassen werden, obwohl sie das wollen, leiden die anderen darunter, dass gerade niemand da ist und sie sich einsam fühlen. Der Mensch steht in der Spannung zwischen individueller Entfaltung und sozialer Verbindung.
Wie geht beides gut zusammen, damit Leben gelingen kann? Wie verändern sich Lebensformen und -entwürfe hier in Österreich und was macht das mit uns Menschen? Welche Schätze aus der christlichen Spiritualität gilt es zu bergen, damit wir unsere Wege ins und aus dem Alleinsein als Bereicherung für unser Leben erfahren?

Programm:

Das Paradoxe an der Individualisierung: Warum der Mensch ein grundlegend soziales Wesen ist
Katharina Scherke, Universität Graz, Institut für Soziologie

Der Vortrag skizziert einige gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die unter dem Schlagwort fortschreitender Individualisierung zusammengefasst werden. Diese Entwicklungen werden dabei im Hinblick auf die nach wie vor vorhandenen bzw. neuen Gruppenbindungen der Einzelnen näher diskutiert.


Vom Alleinsein mit Gott...
Korbinian Birnbacher, Erzabt der Erzabtei St. Peter zu Salzburg

"Bei sich selbst sein" ist für Benedikt von Nursia (480 – 547) Ausgangspunkt und Mitte klösterlichen Lebens. "Gott allein genügt!" - wird Jahrhunderte später Teresia von Ávila (1515 – 1582) formulieren. Alleinsein können ist für viele Gottsucher in der monastischen Tradition nicht nur Zugeständnis, sondern auch bewusste Entscheidung in der Gottesbegegnung! Aus biblischer und monastischer Texttradition wird ein Bogen vom monastischen Ursprung bis zur eschatologischen Glaubens-Existenz gespannt.

einsam - oder allein?
Magdalena Holztrattner, Theologin, Sozialethikerin, Coach und Prozessbegleiterin

Einsamkeit wird aus dem Tabu in die öffentliche Aufmerksamkeit geholt. Sie kann alle treffen - und tritt doch in bestimmten Bevölkerungsgruppen stärker auf. Alleine zu sein - als bewusst gewählte Daseinsform - soll mit kontrastierendem Blick auf Einsamkeit als eine Möglichkeit gezeichnet werden, diese einzudämmen.

Einsamkeit in der Lebensspanne – sie kann krank machen
René Reichel, Psychotherapeut

Einsamkeit ist für Kinder etwas anderes als für Jugendliche, für Erwachsene etwas anderes als für ältere und alte Menschen. Manche können mit Einsamkeit ganz gut leben. Manchmal kann Einsamkeit allerdings krank machen, und Kranke können einsam werden. Ein paar Basisinformationen zu Depression sind für alle (Mit)Menschen wichtig, denn Depression ist eine Volkskrankheit.
Wie reagieren wir auf Menschen, die einsam oder einsamkeitsgefährdet sind?

Methoden:
Inputs der vier Beitragenden, Arbeitsgruppen mit den Referierenden in eigenen Zoomräumen, abschließende Statements im Plenum


Referent*innen:
Dr. Korbinian Birnbacher OSB
(* 1967) ist Benediktiner, Erzabt der Erzabtei St. Peter zu Salzburg und derzeit Vorsitzender der österreichischen Ordensgemeinschaften. Er hat als Novizenmeister, Archivar, als Hochschulpfarrer, als Seelsorger auf dem Land, sowie als Custos der Kunstsammlungen und Prior gewirkt, bevor er 2013 zum Abt des ältesten Klosters im deutschen Sprachraum gewählt wurde.
Dr. René Reichel
Psychotherapeut und Autor
www.reichel-reichel.at
Dr.in Magdalena M. Holztrattner MA
Theologin, Sozialethikerin, Coach und Prozessbegleiterin
Dr.in Katharina Scherke
Universität Graz, Institut für Soziologie Sprecherin des Forschungsnetzwerkes “Heterogenität und Kohäsion” Arbeitsschwerpunkte: Kultur- und Kunstsoziologie, Geschichte der Soziologie, Soziologische Theorie, Wissenschaftssoziologie, Soziologie der Emotionen
Kursbeitrag:
€ 20,—
Veranstalter:

Bildungshaus St. Hippolyt

Anmeldung bis:
Do. 25.02.2021
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